Geschichten (er)zählen.

"Fotografie ist meine zweite Sprache."
Gary Kapluggin 

Alles begann damit, dass viele einzigartige und kreative Menschen während der Corona-Krise nicht nur um ihre Existenz bangen mussten, sondern auch an der Sinnhaftigkeit und Bedeutung ihrer Berufe zweifelten. Denn sie wurden, völlig zu Unrecht, mit dem Stempel "nicht relevant für das System" versehen.

Neben der Isolation, der Angst vor dem Virus und der Angst vor dem beruflichen Aus wurden Fragen wie "Ist alles, wofür ich jeden Tag so leidenschaftlich arbeite, bedeutungslos?" lauter und drängender. 

Als Antwort auf diese Fragen wurde mein Herzensprojekt "Ich bin relevant" im Jahr 2021 geboren. Ich portraitiere Personen, die während des Lockdowns gar nicht bzw. nur sehr eingeschränkt ihren Berufungen nachgehen durften und dürfen. Menschen, die wichtig für unsere Gesellschaft sind. Einzigartige Persönlichkeiten, ohne die es einfach nicht geht. Wir alle haben eines gemeinsam: Wir sind zwar nicht systemrelevant. 
Aber unverzichtbar!

Das Projekt stieß überall, wo es publik wurde, auf durchweg positive Resonanz. Die Bilder und Texte wurden massenweise verbreitet, so dass mich irgendwann von sich aus die Menschen anschrieben, um mitmachen zu können. Ich erhielt Zuschriften von Betroffenen auf mehreren Wegen, die mich als "Mutmacherin" bezeichneten, die mir ihre Geschichten erzählten, die ihrer Wut auf das System Luft machten und die sich sehr herzlich dafür bedankten, dass sich jemand auf diese besondere Weise für sie einsetzte und ihnen allen stellvertretend eine Stimme verlieh. 

Durch die positive Resonanz wurden verschiedene Medien aufmerksam. Es erschien ein Seiten füllender Zeitungsbericht in der größten Tageszeitung meiner Heimatstadt, ein großer Radiosender brachte einen Beitrag darüber und schließlich nahm sich auch ein Produktionsteam vom MDR Fernsehen dem Ganzen an. Wo und wie darüber berichtet wurde, erfahren Sie hier. Eine Ausstellung ist für Ende des Jahres in Planung und soll im neuen theater, der Kulturstätte meiner Heimatstadt Halle, zu sehen sein. 

Dieses Projekt bedeutet mir so viel. Es war mir nicht nur ein Lichtblick während des monotonen Lockdown-Alltags, es hat mir auch wertvolle Kontakte und enge Freundschaften beschert. Ich bin dankbar dafür, dass ich auf diesem Weg so viele großartige Herzensmenschen kennenlernen und ihre Geschichten erzählen durfte. Ihre Schicksale, ihre Emotionen, ihre Leidenschaft für ihr Tun und ihr Durchhaltewillen haben mich zutiefst beeindruckt. Sie alle sind der Grund dafür, dass ich liebe, was ich tue.

Viel Freude beim Kennenlernen der Menschen, die #ichbinrelevant ausmachen.