Diana Lohmann, Inhaberin des LOLALÜ

Diana Lohmann war elf Jahre alt, als sie mit dem Nähen angefangen hat. Selbstverständlich hätte sie zu unserem Shooting etwas Selbstgenähtes aus wundervollen farbenfrohen und nachhaltigen Stoffen tragen können, wofür sie und ihr LOLALÜ bekannt sind. Doch sie hielt sich an die Farbvorgabe und kam in "fröhlichem" Schwarz - dafür mit einem selbst kreierten Monsterchen.

 

Seit 2010 ist Diana Inhaberin ihres eigenen Geschäftes. Die Idee dazu hatte sie schon länger, das Anmieten eines Ladens geschah dann recht spontan.

 

"Ich liebe, was ich tue. Es macht mir Spaß, aus Stoffen etwas zu zaubern, was andere bezaubert. Besonders befriedigend ist es, Kundenwünsche umzusetzen. Vor allem die kreativen Ideen der Kinder."

 

So erweckt Diana Kuscheltiere nach Vorlage einer Zeichnung zum Leben oder zaubert traumhafte Prinzessinnenkleider, inspiriert von den Skizzen ihrer kleinen Kundschaft.

 

"Es ist so schön, die leuchtenden Kinderaugen zu sehen, wenn sie tragen, was ich genäht habe. Manche Kunden haben sogar Tränen der Freude in den Augen."

 

Das Hauptgeschäft ist das Nähen für Kundschaft. Darüber hinaus verkaufen Diana und ihre Mitarbeiterin Conny im LOLALÜ auch Kinderkleidung von Bioherstellern, nachhaltiges Spielzeug sowie Stoffe, Bänder und Knöpfe für andere Nähbegeisterte. Im März 2020 war dann erst einmal alles vorbei.

 

"Ich bin noch dabei, es zu verarbeiten. Wir haben uns gerade von zwei Wasserschäden erholt. Okay, habe ich mir gesagt, das ist eine ganz neue Herausforderung. Das reißt dich komplett aus deinem Konzept. Im ersten Lockdown haben wir uns mit Masken-Nähen über Wasser gehalten. Der zweite Lockdown war richtig frustrierend. Eine Woche vor dem Weihnachtsfest mussten wir wieder schließen. Doch wir haben versucht, immer das Beste daraus zu machen."

 

Diana hat sich intensiv mit ihrer Homepage befasst und Werbung auf verschiedenen Plattformen gemacht. Darüber hinaus hat sie Instagram für sich entdeckt und einen Live-Online-Verkauf gestartet.

 

"Das war eine echte Umstellung für mich und meine Conny. Wir sind beide nicht so Internet affin. Dementsprechend aufgeregt war ich vor dem ersten Live-Verkauf. Mittlerweile macht es uns aber Spaß und wir werden das Konzept beibehalten. Den echten Kundenkontakt ersetzt das aber nicht. Bei uns geht vieles über das Visuelle. Du bestellst, was du anfasst. Du lässt dich vor Ort inspirieren. Auch die exklusive und individuelle Beratung funktioniert online nicht so gut."

 

Als wir über das Nähen sprechen, blüht Diana auf. Sie hat nicht nur Freude daran, etwas in Handarbeit anzufertigen, das andere kaufen und tragen. "Nähen bedeutet innerer Frieden für mich, dann bin ich ganz im Reinen mit mir. Besonders das kreative Nähen macht mir richtig viel Spaß. Dafür mache ich das. Leider kommt genau das derzeit viel zu kurz. Um finanziell über die Runden zu kommen, habe ich jede Art von Auftrag angenommen. So haben wir beispielsweise eine Menge Gardinen gekürzt. Da fehlte die Zeit, meine Kreativität auszuleben. Das war, wie ein Stück von mir selbst aufzugeben."

 

Umso glücklicher ist Diana, dass sie seit ein paar Wochen wieder Kundschaft im Laden empfangen darf, unter strengen Hygiene-Vorschriften und nur nach Termin. Die Frage, wie lange das gehen kann und wird, begleitet sie dabei immer.

 

"Für die Zukunft wünsche ich mir Beständigkeit und Planbarkeit in den Regelungen. Es ist zermürbend, dass es immer wechselt und alles so undurchsichtig ist. Ich bin normalerweise ein positiver Mensch. Doch als Chefin eines Unternehmens habe ich natürlich Verantwortung und mache mir Sorgen. Derzeit fühle ich mich deshalb immer öfter wie kurz vor einer OP: Du weißt nicht, was auf dich zukommt. Ich habe Angst und mir ist flau im Magen. Ich kann nicht planen. Ich kann meiner Mitarbeiterin nichts Festes sagen. Sie ist derzeit in Kurzarbeit und ich kann ihr keine Perspektive zusichern. Im Januar war ich schon so weit, dass ich schließen wollte. Aber was dann? Ich habe mich hinterfragt: Ist es das eigentlich, was ich machen möchte? Ja! Ich möchte das bis zur Rente machen. Es ist zwar hart derzeit, aber ich halte daran fest.

 

Und wenn wir das alles überstanden haben, dann hoffe ich, dass die Situation des Menschen gezeigt hat, wie wichtig es ist, die heimische Wirtschaft mehr zu unterstützen. Ich wünsche mir, dass noch mehr Kundschaft bei den kleinen und individuellen Läden einkauft. Sich auf das Schöne vor Ort besinnt. Wir sind so vielfältig. Wir sind so einzigartig. Das macht doch den Charakter unserer Stadt aus!

 

Wir sind relevant.

Wir wir tun, ist von Bedeutung.

 

Wir zaubern den Menschen ein Lächeln ins Gesicht.

Wir kleiden exklusiv und liebevoll ein.

Wir produzieren individuelle Tröster und Kuschelfreunde.

Wir animieren Menschen dazu, kreativ zu sein und Einzigartiges zu erschaffen.

Wir sind Wunsch- und Traumerfüller.

Wir stehen für Qualität und exklusive Stoffe.

 

Wir sind relevant."