Diana Habekuß, Inhaberin des Friseursalons Haarkuß
"Als ich meinen Salon endlich wieder öffnen durfte, habe ich keine allzu schlimmen Haarkatastrophen bei meiner Kundschaft gesehen. Zumindest nichts, was wir nicht wieder richten konnten. Zum Glück!", scherzt Diana Habekuß während unseres Shootings. Diana ist Inhaberin des Friseursalons Haarkuß. 2000 hat sie ihren Meister gemacht. 13 Jahre später ist sie das Wagnis eingegangen und hat ihren eigenen Salon eröffnet. Mittlerweile sind es zwei und sie arbeitet mit ihren Mädels auch in einem Pflegeheim.
"Es war schon immer mein Traum, einen eigenen Salon zu führen. Ich bin mit Herzblut dabei und liebe es, selbstverantwortlich zu sein und meine eigenen Vorstellungen verwirklichen zu können. Es verschafft mir eine innere Befriedigung, wenn ich andere mit meiner Arbeit und Kreativität glücklich mache und sie sich dank mir "wie neu" fühlen. Das siehst du ja aktuell gar nicht, die Freude in den Gesichtern. Die Masken sind zwar nützlich, sie verdecken aber auch die Emotionen. Aber lieber so als gar nicht!"
Während des ersten Lockdowns war Diana noch positiv gestimmt. Der Ernst der Lage war ihr voll bewusst und sie hatte die Hoffnung, es würde nicht lange dauern.
"Deshalb empfand ich die Zwangspause als nicht ganz so schlimm. Als ich beim zweiten Lockdown dann alle Geräte im Laden ausgemacht und die Stecker gezogen habe, da hätte ich heulen können. Da war ich sowieso extrem angespannt, denn wir haben alles versucht, um die eingetragenen Termine noch irgendwie umsetzen zu können, haben in Schichten teilweise bis in die Nacht hinein gearbeitet und viel früher angefangen. Es war schlimm, meine Kundschaft mit Terminabsagen enttäuschen zu müssen.
Ich bin ein sehr sozialer Mensch. Das Wohl anderer Menschen liegt mit am Herzen. Deshalb führe ich mein Unternehmen auch sehr familiär. Meine Mädels sind meine erweiterte Familie, ohne sie und ihr Engagement funktioniert die ganze Sache nicht. Ich fühle mich für sie und ihre Familien natürlich auch verantwortlich. Die Sorge um ihre Zukunft und Perspektive bereitet mir Kopfzerbrechen. Ich selbst stelle mich da gar nicht so in den Vordergrund. Ich komme aus der Sache schon irgendwie heraus, wenn auch mit Schulden. Doch das Geschäft aufzugeben ist überhaupt keine Option! Ich liebe den Umgang mit Menschen, das Lachen, das Plaudern. Wir sind ja auch Therapeuten und Seelentröster. Mein Laden kennt so einige Geheimnisse.", verrät sie lachend.
Diana ist ein Mensch, bei dem man sich wohl fühlt. Ich bin selbst Kundin bei ihr und schätze die herzlichen und witzigen Gespräche während meines Haarschnitts immer sehr. Man fühlt sich nach einem Besuch bei ihr nicht nur optisch optimiert, sondern durch die Gespräche auch generell viel besser.
"All das hat während des Lockdowns gefehlt. Ich habe daheim viel mehr mit der Katze geredet, habe ich gemerkt. Diese Vereinsamung hat bei mir auch dazu geführt, dass meine Selbstmotivation mit der Zeit immer weniger wurde. Ich habe mich immer öfter lustlos und antriebslos gefühlt, habe Sachen vor mir hergeschoben, was sonst so gar nicht meine Art ist. Ich bin ein Mensch, der Beschäftigung braucht. Eine komische Zeit. Nicht nur für mich, auch für meine Kundschaft. Ich denke mich ja viel in andere hinein und für die älteren Herrschaften tat es mir besonders leid.
Es geht einfach an die Substanz, psychisch und physisch. Ich will und kann mittlerweile auch keine Nachrichten mehr hören. Ich konzentriere mich lieber auf meine wunderbare Kundschaft und freue mich über jeden Tag, an dem ich sie empfangen darf.
Ich bin relevant.
Was ich tue, ist von Bedeutung.
Ich bin Gesprächspartnerin und Therapeutin.
Ich bin Seelsorgerin und Geheimnishüterin.
Ich stärke das Selbstbewusstsein.
Ich hübsche auf, indem ich kreativ bin.
Ich sorge für physisches und psychisches Wohlbefinden.
Ich biete eine kleine Wellness-Oase im hektischen Alltag.
Ich bin relevant."