Alexander Kauka, Vertreter der Fan-Kultur

Viele einzigartige Menschen sind derzeit in der Ausübung ihrer Leidenschaft beschnitten. Das gilt nicht nur im Beruflichen, sondern auch im Privaten.

 

"Vor gut einem Jahr bin ich das letzte Mal im Stadion gewesen. Fühlt sich wie eine kleine Ewigkeit an", erzählt mir Alex während unseres Shootings. Neben vielen Interessen in seinem Leben schlägt sein Herz für Fußball. Ein Hobby, dessen Ausübung sich derzeit hauptsächlich auf das heimische Wohnzimmer und den Fernseher beschränkt. Aber was ist Fußball ohne Fans, vor allem in einem Fußball-Land wie unserem?

 

"Fußball bzw. Mannschaftssport im Allgemeinen kann derzeit nicht so gefeiert werden, wie es üblich ist, denn er findet ohne die gelebten Emotionen der aktiven Fans, ohne die Kommunikation zwischen Fan- und Fußball-Familie statt. Was fehlt, ist das Wir-Gefühl, das besondere Band zwischen den Fans, den Vereinen sowie den Spielerinnen und Spielern."

 

Alex bezieht sich dabei nicht nur auf seinen Heimat-Verein, den HFC, sondern alle Vereine im Allgemeinen.

 

"Die kleinen Vereine sind richtig schlecht dran, denn sie dürfen nicht einmal spielen. Dabei sind sie die Basis der Nachwuchsförderung. Viele Jugendliche verbringen ihre Zeit mit Freude auf dem Feld. All das geht derzeit nicht. Aber wenn du einen Mannschaftssport nicht aktiv unterstützen oder ausüben kannst, geht der Spaß daran verloren."

 

 

Doch es ist nicht nur Spaß und Hobby, es ist eine Art Kulturgut, vor allem bei uns in Deutschland.

 

"Mannschaftssport, besonders Fußball, hat eine integrierende und verbindende Funktion. Du triffst dich mit Gleichgesinnten. Du tauschst dich mit Menschen aus. Der gelebte Gemeinschaftssinn bei den Spielen, die gemeinsame Anteilnahme an etwas - all das ist für unsere Gesellschaft bezeichnend. Du schaust dir nicht nur ein Spiel an, es ist eine Art Lebensgefühl!"

 

Ob es sich nun auf Sport, Kultur oder Musik bezieht - es ist für uns wichtig und auf Dauer unverzichtbar, einer Leidenschaft nachgehen zu können.

 

"Wir sind relevant.

 

Wir sind gelebte Emotionen.

Wir tragen die Vereine.

Wir sind ein Stück Kulturgut.

Wir machen den Mannschaftssport lebendig.

 

Wir sind relevant."